4/11/2018 ![]() Wenn sich der Bohrer in die Erde wühlt, vibriert oben auf dem Damm der ganze Boden. Carsten Gollum vom Projekt-Betreiber Uniper steht gleich neben dem Bohrloch, schaut zu, wie es immer tiefer wird.
Carsten Gollum, Leiter der Uniper Kraftwerksgruppe Lech Der Damm am Forggensee ist längst wasserdurchlässigInsgesamt 21 solche Bohrlöcher entstehen. Man will wissen, wie es im Inneren des Dammes aussieht. Denn mehr als 60 Jahre lang ist Wasser eingedrungen, hat dem Staudamm zugesetzt.
Carsten Gollum, Leiter der Uniper Kraftwerksgruppe Lech Tief in den Damm wird eine Betonwand gesetztDiese Klüfte müssen jetzt abgedichtet werden, zuerst werden sie mit Zement aufgefüllt. Dann wird eine zusätzliche Betonwand tief ins Innere des Dammes eingesetzt – sie soll ihn auf der gesamten Länge von 320 Metern verstärken. Rund 20 Millionen Euro kostet die gesamte Sanierung. Aufschieben lässt sie sich laut Carsten Gollum nicht mehr.
Carsten Gollum, Leiter der Uniper Kraftwerksgruppe Lech Und genau das macht den Anwohnern rund um den See Sorgen. Momentan gleicht der See mehr einem Krater. Komplett leer, der Seeboden braun und voller Furchen. Der Tourismus und der ausgetrocknete ForggenseeHeuer wird der Forggensee nicht wie üblich zum 1. Juni volllaufen können. Für Füssens Tourismus-Chef Stefan Fredlmeier keine gute Nachricht.
Stefan Fredlmeier, Tourismus-Chef Füssen Das merkt jetzt schon die Schifffahrt. Mehrere Hochzeitsfahrten im Juni mussten bereits abgesagt werden. Und auch die Campingplätze leiden, solange der See kein Wasser hat. Auch am Festspielhaus schaut man mit Sorge auf die karge Kulisse, die der See momentan bietet. Hier müssen zwar keine Veranstaltungen abgesagt werden, aber im Sommer eine Seebühne, die schlimmstenfalls im Trockenen steht? Das will auch Festspielhaus-Leiterin Birgit Karle nicht.
Birgit Karle, Geschäftsführerin des Festspielhauses Füssen Es gibt keine Alternative zur DammsanierungAlle wissen: Es gibt keine Alternative, die Sicherheit geht vor. Wohl Ende Mai, wird der Betreiber sagen können, ob und wann der Forggensee tatsächlich wieder volllaufen darf. Nicht nur Birgit Karle drückt die Daumen.
Birgit Karle, Geschäftsführerin des Festspielhauses Füssen |
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