
Eisenhüttenstadt (MOZ) Voraussichtlich Mitte des Jahres soll ein Lösungsvorschlag vorliegen, wie die Tourismusinformation in Eisenhüttenstadt ab dem kommenden Jahr mit ausreichend personeller Besetzung stabil weitergeführt werden kann. Derweil spielt der Tourismus in der Stahlstadt eine immer größere Rolle.
Eigentlich ist es eine paradoxe Situation: Das Interesse bei den Touristen an der Stadt nimmt von Jahr zu Jahr zu, die Zahl der Stadtführungen steigen. Und ausgerechnet der Verein, der diese Angebote vermittelt, Ansprechpartner für die Fragen der Gäste ist, stand kurz vor dem Aus. In einer Mitgliederversammlung Ende des Jahres sei auch die Möglichkeit überlegt worden, den Tourismusverein Oder-Region Eisenhüttenstadt (TOR), der Träger der Tourismusinformation in der Lindenallee ist, aufzulösen, sagte jüngst Martina Harz, Leiterin des Fachbereiches Bürgerservice und Ordnungsverwaltung sowie Mitglied im Vereinsvorstand, im Stadtentwicklungsausschuss. Denn man habe nicht mehr gewusst, wie die Arbeit fortgeführt werden soll. Die Finanzierung der Personalstellen war, nicht zum ersten Mal, akut gefährdet. Aus Sicht von Martina Harz wäre dieses Szenario ein Desaster. „Der Tourismus in der Stadt ist auch ein Wirtschaftsfaktor, der sich trotz der schwierigen Bedingungen gut entwickelt“, erklärte die Fachbereichsleiterin. Sie verweist auf die steigende Zahl von Stadtführungen, bei denen es meisten nicht bleibt. Oft genug werden ganze Pakete verkauft, bei denen zum Beispiel die Gäste noch in einer Gaststätte einkehren. Auch Individualtouristen versorgen sich in der Stadt.
Jahrelang, darauf verweist Martina Harz, habe der Tourismusverein den personellen Bedarf, der für angemessene Öffnungszeiten erforderlich ist, über den zweiten Arbeitsmarkt oder auch über geförderte Stellen mit abgedeckt. „Mit mehr oder weniger Erfolg, meistens mit weniger Erfolg“, erklärt Martina Harz. Eine Schwierigkeit war und ist, geeignete und qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Schon Ende 2016, so Martina Harz, habe sich abgezeichnet, dass von Seiten der Stadt weitere Unterstützung erforderlich ist, wenn die Arbeit des Vereins überhaupt noch gesichert werden kann und gesichert werden soll. Vorgabe damals war, dass bis Ende 2017 eine Lösung gefunden werden soll, die eine stabile personelle Besetzung des Vereins für die kommenden Jahre sicherstellt. „Das ist aber leider nicht gelungen“, erklärt Martina Harz. Zwischenzeitlich gab es auch Untersuchungen zu den Arbeitsabläufen, zu Fallzahlen und Bearbeitungszeiten, um abzuschätzen, welchen Stellenbedarf es abzusichern gilt.
Wie Martina Harz sagt, habe sich auch der neue Bürgermeister Frank Balzer (SPD) zum Tourismus und zur touristischen Arbeit eindeutig bekannt. Für dieses Jahr wurde zunächst noch einmal eine Zwischenlösung installiert. Dafür wurde der Zuschuss, den der Verein schon aus dem städtischen Haushalt erhält, noch einmal aufgestockt. Demnach gab und gibt es einen jährlichen Zuschuss für die Betriebskosten der Räume neben dem Friedrich-Wolf-Theater in Höhe von 26 300 Euro. In diesem Jahr kommen noch einmal rund 47 700 Euro als anteilige Personalkostenzuschüsse hinzu. Insgesamt stützt die Stadt mit 74 000 Euro die Arbeit. Damit verfügt der Verein über eine Geschäftsführerin, eine Mitarbeiterin mit einem Stellenanteil von 80 Prozent sowie einer, die für 30 Stunden angestellt ist. Damit können die eingeschränkten Öffnungszeiten, die schon seit längerer Zeit gelten, aufrecht erhalten werden – mehr aber auch nicht. An eine Öffnung der Touristinformation am Sonnabend, die aus Sicht von Gästen und Touristen sinnvoll wäre, ist aber nicht zu denken. Frank Balzer kündigte an, dass Mitte des Jahres eine langfristige Lösung vorliegen soll. Der Zuschuss in den kommenden Jahren liegt laut Finanzplanung bei 53 800 Euro.
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