Bad Oeynhausen. Zündende Ideen zur Zukunft der Heilquellen und des Gesundheitsstandortes Bad Oeynhausen hat der Bürgermeister erwartet. Zwei Jahre und sechs Sitzungen des „Runden Tisches" später liegt das 65 Seiten starke Tourismuskonzept vor. Eigentlich wollte Bürgermeister Achim Wilmsmeier dieses unter Verschluss halten und erst am 1. März mit der Öffentlichkeit diskutieren. Der NW liegt das Papier aber bereits vor und wir haben auf einer Panoramseite die Ideen gebündelt. Enthalten sind millionenschwere Vorschläge, die Stadt und Staatsbad in Sachen (Kurz-)Urlauber nach vorne bringen sollen. Denn mehr Gäste bedeuten zugleich mehr Geld in den Kassen. Und das kann das derzeit defizitäre Staatsbad dringend gebrauchen. In den „intensiven Arbeitssitzungen" habe man sich mit den Themenfeldern Infrastruktur, Angebotsentwicklung und Kommunikation/Vertrieb beschäftigt, hieß es im Dezember in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. „14 Entscheidungsträger" aus Politik, Verwaltung und Gesundheit, darunter Wilmsmeier, Mitglieder von CDU und SPD, Mitarbeiter der Verwaltung und Geschäftsführer örtlicher Kliniken waren in dem Gremium vertreten. Unter Leitung von Jan Kobernuß, Geschäftsführer des Institutes für Tourismus in Köln, ist eine ganze Liste von Vorschlägen erarbeitet worden. Dabei herausgekommen ist unter anderem ein Solegarten, der sich bereits im Haushalt 2018 wiederfindet (die NW berichtete). Ziel eines Planungswettbewerbes sollte sein, die Sole und deren Quellen erlebbarer zu machen. Daraus wurden drei konkrete Bauvorhaben abgeleitet: Die Fläche zwischen der alten Liegehalle und dem Humboldt-Sprudel soll für 594.000 Euro zu einem „Solegarten" gestaltet werden. Die Liegehalle selbst soll für 421.000 Euro zu einem Mehrzweck- und Veranstaltungsort werden. Und für 697.000 Euro sollen die Wege zwischen Wandelhalle und dem Theater im Park saniert werden. Macht zusammen rund 1,7 Millionen Euro, die der Kämmerer auf die Haushaltsjahre bis 2021 verteilt hat. Externe Nachfrage steigern Deutlich wird, dass es kein Konzept allein für das Staatsbad ist, sondern für alle am Tourismus beteiligten Akteure. Kernziel ist es, die externe Nachfrage für Bad Oeynhausen zu steigern. Das könne nur durch mehr Gäste, längere Aufenthalte und die Erhöhung der touristischen Umsätze (pro Gast und Tag) geschehen. Offenbar haben sich die Mitglieder des „Runden Tisches" darauf geeinigt, die Bereich Gesundheit und kulturelle Angebote stärker miteinander zu verbinden. „Bad Oeynhausen – das Kulturbad" ist ein Slogan im Konzept. Hier geht es vor allem darum, kulturelle Aufenthalte mit gesundheitsfördernden Angeboten zu verbinden und die mondäne Bäderarchitektur des 19. Jahrhunderts zu genießen. Mit 117.500 Gästeankünften verzeichnete die Kurstadt in 2016 ein leichtes Plus. Trotzdem ist die Zahl der Übernachtungen von einst einer Million auf 913.000 in 2016 gesunken. Im Vergleich der sogenannten Tourismusintensität – bei der Einwohner und Übernachtungszahlen gegenüber gestellt werden – liegt Bad Oeynhausen 18.638 im Vergleich zu anderen Kurorten und Heilbädern weit hinter Bad Driburg (36.886) und Bad Lippspringe (22.492) aber in einem ähnlichen Bereich wie Bad Salzuflen (15.773). Konkret sollen die Sole und die Quellen erlebbar gemacht, das Alleinstellungsmerkmal Jordan-Sprudel herausgearbeitet, das Prädikat Heilbad erhalten, eine Gesundheitsstandorte App entwickelt und die barrierefreie Stadt zertifiziert werden. Auch sollen geeignete Leistungen der Kliniken für selbstzahlende Gäste außerhalb der Kliniken zugänglich gemacht werden. Das Konzept sei keinesfalls, so Achim Wilmsmeier im Dezember, ein fertig geschnürtes Paket, sondern enthalte Anregungen für eine öffentliche Diskussion. Zudem soll es Grundlage für zu beantragende Fördergelder sein – wie die, die die Regionale Ostwestfalen-Lippe 2022 des Landes NRW vergibt. Eine Herausforderung für Bad Oeynhausen Immer mehr Kurparks, so wird es im Konzept deutlich, würden deutschlandweit funktionaler und erlebnisorientierter gestaltet und selbst ungewöhnliche Aufenthaltsbereich fänden ihren Platz. So entstünden andernorts Erwachsenenspielplätze oder Outdoorsportgeräteparks. Die Herausforderung, auch für Bad Oeynhausen: Inszenierung, Angebotsausbau und Bündelung von Angeboten.
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