VG RHEIN-SELZ - Die Verbandsgemeinde Rhein-Selz hat ihren Mann fürs Touristische gefunden. Stefan Jedele, der dieses Spielfeld lange in der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen beackert hat, wird ab 1. Januar die neu geschaffene Stabsstelle für das Tourismus Service Center (TSC) in der Oppenheimer VG-Verwaltung besetzen. Dem neuen Geschäftsführer steht Rudolf Felgner zur Seite, der bereits jetzt in der VG-Verwaltung für den Tourismus aktiv ist.
Wachstumsmarkt mit hohem Konkurrenzdruck
„Das soll keine Seifenblase bleiben, sondern auf Dauer tragen“, verspricht sich VG-Bürgermeister Klaus Penzer (SPD) viel von Jedeles Engagement. Letztlich habe man in der VG die Überzeugung gewonnen, den Tourismus in professionelle und hauptamtliche Hände legen zu müssen, weil er einer der wenigen Wachstumsmärkte und von großem Konkurrenzdruck geprägt sei. „Ganz Europa ist auf dem touristischen Trip.“
Als „Sparringspartner“ steht Jedele der neugebildete Tourismusbeirat zur Verfügung, der am Montag zum ersten Mal zusammentrat. Was sich bei der Jungfernrunde des Expertengremiums schnell herauskristallisierte: Es fehlt an Übernachtungsmöglichkeiten in den Stoßzeiten, an Bettenauslastung in den Randzeiten und an einem guten ÖPNV-Netz für die Rheinhessen-Besucher.
„Wir haben pro Jahr in der rheinhessischen Fläche 250 000 bis 300 000 Übernachtungen in der Fläche, davon viel Montage- und Geschäftstourismus“, erläuterte Beiratsmitglied Gerhard Jordan aus Köngernheim („Jordan’s Untermühle“). „Die Frage lautet: Wie füllen wir unsere Kapazitäten von Montag bis Freitag und in den Wintermonaten?“ Die Forderung nach neuen Bettenkapazitäten, die der VG-Tourismusbeauftragte Tobias Bieker zuvor mit Blick auf die vielen Rheinterrassenweg-Wanderer formuliert hatte, sei zwar berechtigt. Hinter weiteren Übernachtungsmöglichkeiten müsste allerdings die passende Infrastruktur stehen, mahnte Jordan. Die meisten Betriebe könnten nur mit einer Kombination aus Hotel, Gastronomie, Weinstube und Events wirtschaftlich erfolgreich arbeiten.
„In Spitzenzeiten werden Betten gebraucht, aber in anderen Zeiten sind wir froh um jeden Gast“, fasste Wolfgang Weyell das Dilemma ähnlich zusammen. Der Dexheimer „Kultur auf dem Hof“-Impresario beklagte zudem, dass seine Konzert- und Veranstaltungsgäste nachts mit dem ÖPNV aus Dexheim nicht mehr wegkämen. „Ich habe die Leute zum Teil schon selbst zu ihren Hotels gefahren.“ Norbert Breier, hauptberuflich im DLR tätig, monierte mit ähnlicher Stoßrichtung, dass man aus seiner Heimatgemeinde Mommenheim mit dem Bus im Sommer zu keinem Weinfest komme.
Der Beirat soll vor allem Anregungen von außerhalb des Politikbetriebs geben und mit Jedele die Schwerpunkte der touristischen Arbeit bis 2019 festlegen. Einer davon wird eine angemessene Internetpräsenz sein, wie Bieker ankündigte. Schließlich müsse man sich auf der Tourismus-Landkarte erst noch bekannt machen: „Rhein-Selz hat noch keinen bekannten Namen.“
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