Spätestens seit der Fußball-Europameisterschaft 2016 kennt das kleine Land im hohen Nordwesten jeder. Die Isländer verbreiteten in den Monaten des Sportsereignisses stets gute Laune, feierten den Sport und das Leben. Allgemein gelten sie als äußerst gastfreundlich und hilfsbereit.
Doch nicht nur die Menschen sind besonders, auch die Landschaft beeindruckt durch ihre Kontraste, beherbergt mit dem Vatnajökill den größten Gletscher Europas außerhalb des Polargebiets, gleichzeitig brodeln dort auch noch zahlreiche Vulkane.
Die Isländer machen sich Sorgen um ihr Land
Im Winter können die Nordlichter beobachtet werden, ein Naturspektakel der Extraklasse. Im Sommer scheint die Sonne auch nachts. Das ganze Jahr über kann man Ski fahren, Wandern, Angeln und Tauchen. Es ist also nicht verwunderlich, dass es so viele Touristen auf den flächenmäßig zweitgrößten Inselstaat des Kontinents zieht. Die Zahl der Urlauber aus dem Ausland hat sich zwischen 2000 und 2015 vervierfacht. Prognosen zufolge werden für dieses Jahr 2,3 Millionen Besucher erwartet – fast doppelt so viele wie noch vor zwei Jahren.
Doch das wird den 330.000 Einwohnern langsam zu viel, die Stimmung droht zu kippen. Einer Umfrage der "Süddeutschen Zeitung" zufolge finden mehr als 75 Prozent der Bevölkerung, dass der Ansturm auf ihr Land zu hoch ist. Nach den US-Amerikanern sind die Deutschen auf Platz zwei der ausländischen Urlauber zu finden. Helga Árnadóttir, Direktorin des isländischen Tourismusindustrie-Verbands, schlägt Alarm. Sie sagte: "Wir sehen Zeichen, dass die Toleranz gegenüber den Touristen abnimmt, vor allem in den beliebtesten Gegenden.“ Die Isländer machen sich Sorgen um ihr Land: um die Natur, wegen der steigenden Preise und der zahlreichen Hotelbaustellen.
Weite Teile des Landes außerhalb Reykjavíks sind nur sehr schlecht zu erreichen
Dass der Tourismus aber nicht nur Schattenseiten hat, scheinen dabei einige zu vergessen. Nicht zuletzt durch diese Einnahmen konnte der drohende Staatsbankrott aufgrund der Bankenkrise im Jahr 2008 verhindert werden, die Wirtschaft des Landes konnte sich wieder erholen. Fast 40 Prozent der Deviseneinnahmen sind heute laut Islandsbank auf den Tourismus zurückzuführen. Zudem gebe es wegen der großen Nachfrage mittlerweile ein größeres Angebot an Freizeitaktivitäten und auch Restaurants, die auch die Einheimischen nutzen können. An einigen Dingen fehle es aber noch immer.
Árnadóttir wünscht sich, dass sich nun die isländische Regierung der Probleme annimmt. Der Großteil der Übernachtungen konzentriert sich auf Reykjavík, wo ohnehin schon mehr als die Hälfte der Einwohner lebt. Die Infrastruktur ist zu schlecht, weite Teile des Landes außerhalb der Hauptstadt sind nur sehr schlecht zu erreichen. Eine große Diskussion löste zudem der Mangel an öffentlichen Toiletten aus, welcher verursachte, dass sich Urlauber am Straßenrand und auf Privatgrundstücken erleichterten. Es besteht also noch Verbesserungsbedarf, um den sich die isländische Regierung kümmern muss.
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