Die grundlegende Restaurierung des Denkmals auf dem Weinturm-Plateau läuft - vor 3 Stunden
Stadtbaumeister Ludwig Knoblach (rechts) und Thomas Schmid in der obersten Etage des ursprünglich 1428 erbauten Wehrturms.
Foto: Foto: Stefan Blank
Wie Stadtbaumeister Ludwig Knoblach an der Baustelle erklärt, soll am Ende der rund 165 000 Euro teuren Maßnahme der Turm für Interessierte begehbar sein und fünf Fenster beeindruckende Panorama-Blicke auf Kurstadt, Frankenhöhe und Steigerwald bieten.
Handwerker kümmern sich um "die immensen Schäden", wie Thomas Schmid vom Bauamt erklärt. Problem: "Bei so einem Bauwerk kannste keine Fertigprodukte nutzen." Und Knoblach fügt an: "Alles nach historischem Vorbild, vom Innenausbau bis zur Treppe, die wieder eingebaut werden soll."
Schon nach einem Schritt durch das Gittertor am Eingang wird die Unübersichtlichkeit des Turm-Innenlebens deutlich. Zwei aus dicken Holzbalken mit einigen Löchern bestehende Böden trennen das Bauwerk in drei Etagen.
Wackelige Leitern
Aktuell sind diese nur durch wackelige Leitern zu erklimmen, künftig soll eine Blockstufentreppe aus Holz – dahin geht die Tendenz bei der Planung – Interessierte nach oben führen. Wie weitläufig der Blick aus den künftig 80 mal 48 Zentimeter großen Fenstern sein wird, lässt sich an bestehenden Öffnungen erahnen. Insgesamt soll es fünf Panorama-Ausblicke geben, einige Luken sind derzeit noch zugemauert.
Immer wieder treffen sich die Bauleiter mit Denkmalschützern, denn der "zweigeschossige Rundturm mit oktogonalem Obergeschoss und Zeltdach", der so wohl um 1670 als Nachfolger einer Holzkonstruktion errichtet wurde, steht unter Schutz.
"Der alte Kaiserstuhl stammt wohl noch aus dem 16. Jahrhundert", erklärt Knoblach und zeigt auf einen Holznagel, den Zimmerer verwendeten, um die Dachkonstruktion wieder in Schuss zu bringen. Auch das Dach musste repariert werden, sodass kein Wasser mehr reintropft.
Kamin bleibt erhalten
"Der Turm muss das Leben, das er hinter sich hat, nicht verstecken", sagt der Stadtbaumeister. Ein Kamin, "der stammt noch aus der Zeit, als der Turm bewohnt war", soll erhalten bleiben, Spezialziegel mussten geordert werden. Der Putz bringt besondere Schwierigkeiten. "Wir brauchen einen, der sich mit Gips verträgt", erklärt Schmid.
"Deshalb haben wir sämtliche Professoren abgeklappert, die sich auskennen", der historische Putz wurde analysiert und die neue Mischung wird direkt vor Ort zusammengestellt. Insgesamt rechnet das Bauamt damit, dass die Maßnahme noch rund ein Jahr andauern wird.
"Das alles gibt dem Turm Denkmalflair", sagt Knoblach. Zwar muss für die Spitze eine neue Kugel angefertigt werden, die Wetterfahne, die jahrzehntelang nur noch schief "vor sich hin hing", wird jedoch "technisch wieder instandgesetzt", wie Schmid bekräftigt. Sie soll künftig wieder Richtung Frankenhöhe oder Steigerwald zeigen, dahin, wo auch Besucher an bestimmten Öffnungstagen den Ausblick hin genießen können.
STEFAN BLANK
August 18, 2020 at 11:02AM
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Weinturm: Turm wird restauriert und begehbar gemacht - Bad Windsheim - Nordbayern.de
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Turm
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