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Ötztal Tourismus legt Kletterhalle auf Eis

Von Matthias Reichle

Längenfeld –Es sind keine guten Nachrichten für die geplante Kletterhalle in Längenfeld. Der Ötztal Tourismus hat das rund 5 Mio. Euro teure Projekt auf Eis gelegt. Man wolle sich nicht auf ein „Abenteuer“ einlassen, erklärte Tourismusdirektor Oliver Schwarz am Rande der Vollversammlung des Ötztal Tourismus – „unter diesen Voraussetzungen“ sei die Halle nicht umsetzbar, betont er. Man verordne sich damit eine „Nachdenkpause“. Die Gründe sind vielfältig, so Schwarz: Kostenaufteilung, Wirtschaftlichkeit, Förderung, Betreuung. „Ich hätte mir auch mehr Unterstützung der Gemeinde erwartet.“

Ursprünglich wollte man im kommenden Jahr mit dem Bau beginnen. Die Gemeinde Längenfeld hatte heuer mit einem Grundsatzbeschluss grünes Licht gegeben – einstimmig. Es gab aber auch unterschiedliche Auffassungen über die Bedingungen.

Das Thema sorgte für eine kleine Kontroverse bei der Vollversammlung. Der Längenfelder Hotelier Markus Bochdansky – selbst einer der größten Gegner des Projekts – begrüßte einerseits diesen Schritt, forderte gleichzeitig aber auch den Rücktritt des Längenfelder Ortsausschusses, der seine Arbeit nicht mache, wie er kritisierte.

Das wollte Schwarz nicht stehen lassen: „Die Zusammenarbeit mit dem Ortsausschuss ist sensationell.“ TVB-Obmann Bernhard Riml zeigte sich mit dessen Arbeit „zufrieden“.

Auch der stellvertretende Tourismus-Direktor Ewald Schmid brach eine Lanze für den Ausschuss: „Das sind sehr gute Leute“, betonte er. „Bei der Kletterhalle hat man es sich nicht leichtgemacht. Es gab insgesamt 48 Sitzungen.“ Für ihn bleiben aber viele offene Fragen rund um das Grundstück, den Betrieb, aber auch die von der Gemeinde angestrebte Doppelnutzung als Turnsaal. Das Projekt sei noch nicht ausgereift, aber für ihn nicht gestorben.

Das betont auch der Längenfelder Bürgermeister Richard Grüner: „Wenn der Bau des neuen Naturparkhauses abgeschlossen ist, sehen wir weiter.“ Man habe „nicht nur auf den Tourismus, sondern auch auf den Gemeindehaushalt zu schauen“, antwortete er dem Vorwurf von Schwarz, es fehle die kommunale Unterstützung. Man hätte jedoch das Grundstück mit allen Erschließungen zur Verfügung gestellt.

Nichtsdestotrotz nimmt Ötztal Tourismus im kommenden Jahr wieder viel Geld in die Hand. Bei einem Budget von 24 Millionen Euro fließen 7,2 Mio. Euro in Infrastrukturprojekte, wie Riml vorrechnete:

So geht der Ötztaler Radweg in seine dritte Ausbaustufe und wird von Längenfeld/Au bis zur Köfler Gerade weiter­geführt. Ziel ist eine Verbindung vom Inntal nach Meran.

1,3 Mio. Euro fließen in Erweiterungen der Bike Republic Sölden. Der Piccardsaal in Obergurgl wird ebenso ausgebaut wie das Langlaufzentrum Niederthai.

Beim Projekt „Ötztal Golf“ in Sautens hofft man, im kommenden Frühjahr die Umweltverträglichkeitsprüfung einreichen zu können. Zurzeit liegt das Thema bei der Abteilung Raumordnung des Landes. Beim neuen James Bond Museum „007 Elements“ „fuchst“ es momentan ein bisschen, wie Bergbahnenchef Jack Falkner erklärt. Grund ist das Wetter – geplant war die Eröffnung in der kommenden Wintersaison. In 14 Tagen werde man eine Entscheidung treffen, kündigte er an.

Nur eine kleine Steigerung gab es heuer bei den Sommernächtigungen: Es sind 658 mehr als 2016. Schwarz sprach von einer „Punktlandung“ und einer Konsolidierungs­phase nach dem achtprozentigen Plus des Vorjahrs.

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