Search

Umdenken im Tourismus gefordert

Von Eva-Maria Fankhauser

Schwaz –Es braucht ein Umdenken – darüber waren sich bei der Tourismusdiskussion der Grünen Wirtschaft alle Beteiligten einig. Das „Wie“ und das „Wer“ warfen jedoch schon Fragen auf. Wie schafft man ein besseres Verständnis der Einheimischen gegenüber dem Tourismus? Wer will noch im Tourismus arbeiten?

Einen nachhaltigen Weg will Hotelier Georg Kaltschmid einschlagen. „Weg vom kurzfristigen Denken, vom Saisondenken. Wir brauchen auch nicht immer mehr, mehr, mehr.“ Er pocht auf die Tiroler Natur mit Bio und Regionalität gemischt sowie innovative Ideen. Kaltschmid will einen Teil des Tourismusbudgets für nachhaltige Projekte reservieren. Zudem sollen Bio-Hotels ausgebaut werden. „Das sind oft kleinere Hotels, die aber das ganze Jahr gut ausgelastet sind und den gleichen Preis anbieten“, meint Kaltschmid.

Ein Bio-Hotel-Verfechter ist auch Ludwig Gruber: „In der Therme Längenfeld werden die Gäste wie in einem Schweinemastbetrieb aufgestapelt.“ Es ärgere ihn, dass immer nur die großen Betriebe von Marketingaktionen profitieren. Man müsse die „Perlen“ herausarbeiten. Aber ihm ist bewusst, dass auch der Gast des Bio-Hotels mit allen anderen im Stau steht.

Den Verkehr würde die Schwazer Stadträtin Viktoria Gruber gerne mittels Verkehrscoaches in den Griff kriegen. Ein Weg sei für sie, die Anreise per Bahn attraktiver zu gestalten. „Das Hauptproblem, das der Einheimische vom Tourismus spürt, ist der Verkehr“, sagt sie. Wenn dieser weniger würde, würde auch die Wertschätzung wieder steigen. Mit solchen Coaches arbeite gerade der TVB Silberregion Karwendel zusammen – wie Chefin Andrea Weber sagte. „Da muss man den Ball aber auch den Planungsverbänden zuwerfen. Es soll ein ganzheitliches Projekt sein.“

Stefan Pühringer vom TVB Kufsteinerland setzt vor allem auf den öffentlichen Verkehr, E-Carsharing und E-Bikes. „Bei uns scheitert die Anreise der Gäste teils an der fehlenden Gepäcksaufbewahrung am Bahnhof in Kufstein“, ärgert sich Hüttenwirtin Silvia Huber. Mit zu viel Ramba­zamba hat hingegen Hotelchefin Sabine Kartess in St. Anton zu kämpfen. Dass die Einheimischen teils die Nase voll haben, könne sie verstehen. Die Schwierigkeiten im Tourismus kennt auch Karin Duftner aus Alpbach nur zu gut. „Man darf Bewusstseinsarbeit nicht ansprechen – man muss sie leben.“ Darauf komme es an.

Let's block ads! (Why?)



Bagikan Berita Ini

0 Response to "Umdenken im Tourismus gefordert"

Post a Comment

Powered by Blogger.