Ein professionelles Standortmarketing soll künftig neue Firmen, Arbeitskräfte, Kunden und Touristen in die Region holen.
Niebüll | „Wir haben heute etwas für die Zukunft unserer Stadt getan.“ Sichtlich zufrieden macht sich Peter Schuman, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Wirtschaft, nach dessen jüngster Sitzung auf den Heimweg. Geprägt wurde die Sitzung von einem für die Stadt noch jungfräulichen, für die Zukunftsfähigkeit von Niebüll aber tatsächlich elementar wichtigen Thema – dem Standortmarketing.
Was ist das überhaupt? Es gibt doch schon ein von Holger Heinke geleitetes Stadtmarketing. Bei den Ausführungen der Sachverständigen Anja Wollesen, Marketing-Expertin der Fachhochschule Westküste, und Tilmann Meyer von der Wirtschaftsförderung Nordfriesland geht es zunächst um die Klärung von Begrifflichkeiten. In Niebüll habe sich in jüngster Zeit laut Wollesen ein vornehmlich auf den Tourismus ausgerichtetes Stadtmarketing etabliert. Doch dies sei nur ein Baustein eines professionellen Standortmarketings, das es bisher in Niebüll gar nicht gibt. Mit Blick auf das, was die wachsende Stadt nahe der Nordsee alles zu bieten habe, bestehe aber bereits ein gutes Fundament für die Entwicklung eines Vermarktungsprofils, das weit über die Kreisgrenzen hinaus wirkt.
„Beim Standortmarketing kommt es auf die Gesamtheit aller Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschafts- und Lebensstandortes an“, betont Peter Schumann. Es geht also um weit mehr als um steigende Übernachtungszahlen im Tourismus, in dem noch große ungenutzte Potenziale stecken. Es geht darum, Niebüll als Wohnort mit hoher Lebensqualität darzustellen, darum, Betriebe zu halten sowie neue Firmen, Arbeitskräfte und Kaufkraft nach Niebüll zu holen.
Dafür müssten laut Anja Wollesen Entwicklungsziele definiert und sowohl eine Strategie für deren Umsetzung als auch ein ganzheitliches Stadtleitbild entwickelt werden. Die Ausgangslage ist nicht schlecht: Es gibt bereits ein erfolgreiches Stadtmarketing, eine attraktive kleine City mit vielen Inhaber geführten Geschäften, eine bereits ausgewertete Unternehmensumfrage des Arbeitskreises Wirtschaftsförderung, Kulturangebote, sowie die Profilierung durch die Zukunftsthemen Natur und Nachhaltigkeit. Unter diese Punkte fallen unter anderem die Ernennung zur Fairtrade-Stadt, die Förderung umweltfreundlicher Mobilität, das Klima-Sparbuch und die beschlossene Nationalpark-Partnerschaft.
Diese und weitere Initiativen – und auch die attraktive Wohnlage nahe der Nordsee und der Inseln – sollten nun unter einer Dachmarke zusammen gefasst werden, sagt Schumann. Durch dieses neue Profil soll die Position Niebülls im interkommunalen und überregionalen Wettbewerb um Einwohner, Unternehmen, Kunden und Touristen gestärkt werden. Dieses Ziel drückt sich auch in dem Beschluss aus, der nach intensiver und konstruktiver Diskussion gefasst wurde: Demnach soll das Leitbild der Stadt aus dem Jahr 2006 überarbeitet werden, und damit als Grundlage dienen, Ziele und ein Handlungskonzept zu definieren. „Möglich wäre dies durch einen Workshop mit professioneller Moderation oder durch die Beauftragung einer Agentur“, sagt der Ausschussvorsitzende. Wie dies umgesetzt und finanziert werden soll, wird demnächst aber erstmal den Finanzausschuss und die Stadtvertretung beschäftigen.
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