"Gesundes Wachstum" nannte Bürgermeister Christian Lange (CSU) als für den Tourismus zuständiger Referent diesen leichten Anstieg. Gemeinsam mit Andreas Christel, Leiter des Bamberg Tourismus & Kongress Service, zog Lange vor Medienvertretern die Tourismusbilanz 2017. Mit dem "neuen Allzeithoch" sei Bamberg obendrein "gut unterwegs im Qualitätstourismus", meinte der
Bürgermeister. Denn in einem wesentlichen Ziel, nämlich die Menschen zum Übernachten zu bewegen, "sind wir auf dem guten Weg". Davon zeugten auch verschiedene Hotelprojekte in Bamberg, die zu einer Verlängerung der Aufenthaltsdauer künftig beitragen würden.
"Es geht um Qualität und nicht um Quantität", unterstrich Andreas Christel im Blick auf den "Wettbewerb der Destinationen" wie Nürnberg, Regensburg, Rothenburg ob der Tauber oder Würzburg. "Von Butterbrot bis Zimmer muss die Qualität im Vordergrund stehen." Nachhaltigkeit und ein permanenter Prozess der Optimierung seien vonnöten: "Wir brauchen dabei die Bamberg, sonst
funktioniert es nicht", ergänzte Bürgermeister Lange. Es dürfe nicht nachgelassen werden in dem Bestreben, einen Ausgleich zwischen den wirtschaftlichen Interessen aus dem Tourismus und den dadurch entstehenden Belastungen für die Bevölkerung zu schaffen. Tourismuschef Christel: "Die
Lebensqualität der Bamberger soll durch die Touristen nicht leiden."
So werteten Lange und Christel die Dauerkampagne "Unser Bamberg - da schau her!" als Erfolg. Verschiedene Strategien und insbesondere die Abwicklung von Stadtführungen hätten zu einer Entspannung geführt. Die Gästeführer seien sensibilisiert, die Gruppen kleiner geworden und die Führungsrouten unterschiedlicher. Auch den "Prügelknaben Flusskreuzfahrer" - O-Ton Christel
- gebe es nicht mehr. Denn einerseits sei die Zahl der Passagiere 2017 gegenüber 2016 um rund 10.000 auf etwa 130.000 zurückgegangen, und andererseits habe sich die Gruppengröße verkleinert. Zudem hätten sich die Ein- und Ausstiegsorte geändert: "Dezentralisierung" führte Lange als
Stichwort an.
Der Bürgermeister unterstrich, dass der Tourismus für Bamberg längst zu einem unverzichtbaren Wirtschafts- und Standortfaktor geworden sei: "Allein 5.000 Arbeitsplätze hängen daran." Nicht nur Hotels, Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleister würden von den Bamberg-Urlaubern profitieren -
diese bringen jährlich 253 Millionen Euro - sondern auch das Stadtsäckel in Gestalt von Gewerbesteuer und kommunalen Anteilen der Einkommensteuer der Angestellten in der Tourismusbranche.
Lange brach eine weitere Lanze für die Gäste: "Touristen leisten einen erklecklichen Teil zum Erhalt des Weltkulturerbes." Und zwar durch den "Welterbe-Euro" aus dem Ticketpreis für die Stadtführung "Faszination Weltkulturerbe". Bisher seien über 134.000 Euro zur Pflege und zum Erhalt der baulichen Substanz im Welterbe zusammen gekommen.
Für 2018, in dem das Jubiläum "25 Jahre Unesco-Weltkulturerbe" gefeiert wird, erhoffen sich Lange und Christel zusätzliches Interesse: Von treuen Bamberg-Besuchern, die wiederholt kommen und beste Multiplikatoren sind, aber auch von Neueinsteigern in den Städte-Tourismus. Dabei bauen
Bürgermeister und Tourismuschef auch weiterhin auf das ungetrübte Zusammenwirken mit dem Landkreis Bamberg als Urlaubsregion. "Da gibt es kein Kirchturmdenken!" freute sich Lange.
Doch soll es mit den Touristenboom ungehemmt weiter nach oben gehen? Schließlich liegt die angenommene Zahl der Tagesbesucher im Jahr schon bei 6, 3 Millionen. Andreas Christel verspricht einen internen "Zukunftsworkshop Tourismus 2030", in dem er mit seinen Mitarbeitern Visionen entwickeln will für die Zukunft. Bürgermeister Lange hakte ein mit dem Hinweis, dass es ein
verändertes Freizeitverhalten gebe, auf das reagiert würden müsse, etwa durch spezifische Führungen. Auf jeden Fall solle Bamberg so attraktiv bleiben, dass "die Leute gerne zu uns kommen und sich in der Stadt wohl fühlen".
Wo kamen die Touristen her?
70,8 Prozent der Bamberg-Touristen stammten aus Europa, ein leichtes Plus
gegenüber 2016 von 0,2 Prozent. Rückgänge hatten nur die Zahlen von Gästen
aus der Schweiz, den Niederlanden sowie Dänemark und Frankreich zu
verzeichnen. Überdurchschnittlich entwickelten sich die Übersee-Märkte Asien
(plus 13,4 Prozent) und Amerika (plus 25 Prozent). mkh
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