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Ein Waffenhändler steigt massiv in den maledivischen Tourismus ein

Diese Woche nun wurde ein «Memorandum of Understanding» mit der maledivischen Regierung für den Bau des Flughafens unterzeichnet. Insgesamt 5000 Arbeitsplätze werden so auf den Malediven geschaffen, welche überdies den Bau weiterer internationaler Flughäfen schon lange auf ihrer Agenda haben.

Doch das Vorhaben von Abhishek und Anca Verma geht inzwischen noch viel weiter: In der Nähe des Flughafens wird auch ein Olialia Resort entstehen. Dafür konnte Verma einen Deal mit dem bekannten maledivischen Hotelier Ibrahim Mohamed Didi eingehen. Didi war Gründer des weltberühmten One & Only Kanuhura und besitzt mit seiner Simdi Group weitere Hotels und Geschäfte im Inselreich. Konkret sieht der Deal vor, dass Verma einzelne Resorts der Simdi Group künftig unter dem Olialia-Brand betreiben darf. Darüber hinaus sollen aber noch vier neue Luxusresorts entstehen. Im Gegenzug würden Konsumgüter von Olialia (Getränke, Kosmetik, Zigaretten, Drogerieartikel etc.) über die Vertriebsstellen der Simdi Group in den Malediven vertrieben. Ebenso wird Verma gemeinsam mit Didi im Bereich Gesundheit einsteigen und ein «Olialia IMDC Hospital» betreiben, sowie im Bereich Medizintourismus und Plastische Chirurgie aktiv werden. Nicht zuletzt sieht der Deal zwischen Didi und Verma – welcher von den maledivischen Behörden noch abgesegnet werden muss – den Bau eines Themenparks, eines Containerhafens, eines 18-Loch-Golfkurses sowie, man glaubt es kaum, einer Monorail zwischen einzelnen Inseln des Nord-Male-Atolls vor.

Wie die Olialia Group selber schreibt, sei man zudem am Aufbau einer Fluggesellschaft dran. Die Olialia Airlines soll bereits im Juli 2018 abheben und ihre Basis in Litauen haben, wo der Sitz der Firma und Wohnort von deren Gründern Justas Tomkus mit seiner Frau Rasa Tomkiene sowie Rytis Tomkus ist. Das Ziel sei, ab Vilnius, aber auch ab London oder ab Städten im deutschsprachigen Europa, Flüge auf die Malediven anzubieten. Darüber hinaus soll ein Helikopter-Service unter der Marke Olialia auf den Malediven aufgebaut werden – für Helikoptertransfers zwischen den einzelnen Inseln.

Das umfassende Investment mag gut für die maledivische Wirtschaft sein. Etwas unschön ist der Waffenhandels-Hintergrund von Varma und dessen viele juristische Auseinandersetzungen. Die indische Regierung versuchte 2015 erfolglos, liechtensteinische Konten Vermas einzufrieren. Ebenfalls wenig ruhmreich war der gescheiterte Versuch der Olialia Group (noch vor Vermas Engagement), 2010 ein Resort auf den Malediven ausschliesslich mit blonden Angestellten zu eröffnen. Man darf sich sicher fragen, ob ein massives Engagement von Unternehmen mit «problematischer Reputation» im wichtigsten Wirtschaftszweig der Malediven für diese langfristig positiv ist.

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