Die Touristen, die Potsdam besucht haben, kamen vor allem aus den Niederlanden und aus Spanien. Foto: Bernd Settnik/dpa
Stetig kommen mehr Touristen in die Stadt. Die Angebote für die Wintermonate sind aber ausbaufähig – denn für die dunklen Jahreszeit fehlt es noch an Lichtkonzepten.
Touristen fliegen auf Potsdam. Das bestätigen die Zahlen des Statistikamts Brandenburg. 230 552 Besucher übernachteten von Januar bis Juni in der Stadt – fast 14 000 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt zählte das Amt für Statistik zwischen Januar und Ende Juni 536 921 Übernachtungen in Potsdam, eine Steigerung von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch im September sei die Nachfrage nach Übernachtungsplätzen in Potsdam gut, sagte Raimund Jennert, Geschäftsführer der Potsdam Marketing und Service GmbH (PMTS), den PNN. Gerade für Gruppen sei es im Moment schwer, Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Durchschnittlich blieben Touristen 2,3 Tage in Potsdam, von Januar bis Juni 2016 waren es 2,4 Tage.
Beliebt ist Potsdam bei Menschen aus den Niederlanden und Spanien. 2648 Niederländer übernachteten im ersten Halbjahr 2017 in Potsdam, die Zahl blieb gegenüber 2016 fast identisch. Dafür lockte die Stadt mehr spanische Gäste an als noch im vergangenen Jahr. In der ersten Jahreshälfte besuchten 2038 Iberer die Landeshauptstadt, 2016 waren es 1834, eine Steigerung von elf Prozent.
Nach einem Tagesausflug stellen viele fest, dass es sich lohnt, noch einmal nach Potsdam zu kommen
Niederländer seien immer schon die Spitzenreiter in Potsdam gewesen, sagte der PMTS-Chef. Spanier hätten die Stadt erst im vergangenen Jahr so zahlreich für sich entdeckt. Viele von ihnen kämen nach Berlin, planten Potsdam für einen Tagesausflug ein und stellten dann fest, dass es sich lohnt wiederzukommen. Deshalb wolle man künftig auch Spanien als Werbemarkt erschließen – mit Hilfe der Deutschen Zentrale für Tourismus, bei der die PMTS sich in Online-Kampagnen einklinken könne.
Auch bei der Stadt ist man zufrieden: Dass die Zusammenarbeit zwischen Gaststätten, Hotels und Sehenswürdigkeiten gut funktioniere, spürten auch die Gäste, sagte Dieter Jetschmanegg, Fachbereichsleiter für Wirtschaft. Eine noch bessere Vernetzung sei das Ziel. „Gerade geht der Trend zu Städtereisen im eigenen Land“, so Jetschmanegg. Dieser Trend wirke sich auch positiv auf die Zahlen für Potsdam aus. Trotzdem müsse man auch weiterhin noch bessere Angebote entwickeln. Zeit, um sich auf den guten Zahlen auszuruhen, hat auch Jennert nicht. Schon im Oktober findet ein Produktworkshop für die Nebensaison 2018 statt. Arbeitstitel: „Winterliches und weihnachtliches Potsdam“. Sein größtes Anliegen: mehr Licht an Potsdamer Sehenswürdigkeiten in den dunklen Monaten.
Fehlende Beleuchtungskonzepte haben Experten immer wieder angemahnt
Wenn die Stadt auch im Winter für Touristen attraktiv sein wolle, bräuchte es Lichtkonzepte. Auch für Potsdams Schlösser und Gärten – „und nicht nur bei der Schlössernacht“. Bisher gibt es für den Alten Markt zwar ein Lichtkonzept, aber kein gesamtstädtisches. Das hatten Beleuchtungsexperten aber – auch im Hinblick auf den Tourismus – immer wieder angemahnt. Zumindest ein bisschen mehr Licht gibt es schon am 20. Januar bei „Unterwegs im Licht“. Bei der Aktion wurden im vergangenen Jahr neun Fassaden illuminiert. Noch könne er keine Details nennen, sagt Jetschmanegg, aber „es soll größer werden“. Gespannt sei man, ob das Museum Barberini, das sich inzwischen zur Nummer eins der Besucherattraktionen gemausert hat, auch in den kalten Monaten mehr Touristen anziehe.
Auch in Sachen Hotels soll sich in den kommenden Jahren etwas tun: Der Ausbau des Lokzirkus in Babelsberg zum Hotel etwa biete dann Platz für Gäste. Gleiches gilt für ein geplantes Hotel in der nördlichen Speicherstadt. Auch auf dem Gelände neben der Hauptpost, das im Juni von der Münchner Grund Immobilien Bauträger GmbH vom deutsch-amerikanischen Immobilienunternehmer Nicolas Berggruen gekauft wurde, soll ein Hotel entstehen, ein weiteres wie berichtet als Anbau an der alten Wagenhalle neben dem Hauptbahnhof.
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