8/1/2017 Aus der Thüringer CDU-Landtagsfraktion kommt Kritik an der Tourismus-Strategie der Landesregierung. Die reine Konzentration auf die vier Themen Marketing, wirtschaftliche Situation der Betriebe, Organisationsstrukturen und Digitalisierung sei unzureichend, sagte der CDU-Tourismuspolitiker Andreas Bühl am Dienstag. Die Analyse sei in vielen Punkten zutreffend, doch im Marketing müsse das Wirtschaftsministerium nachlegen. Weiter sagte der Ilmenauer Abgeordnete, wer allein Weimar, die Wartburg, den Rennsteig und Erfurt ins Schaufenster stelle, der müsse andere Städte und Regionen so unterstützen, dass sie gleichziehen könnten. Ansonsten entstünde das Risiko eines "Zwei-Klassen-Tourismus". Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte zuvor eine neue Tourismusstrategie für den Freistaat vorgestellt. Ziel sei es, bis 2025 mehr und vor allem qualitativ hochwertigere Angebote in Thüringer Reisegebieten zu schaffen. Überregional bekannte Reiseziele wie Weimar, Wartburg, Erfurt und der Rennsteig sollen künftig gezielt genutzt werden, um zusätzliche Touristen ins Land locken, um sie dann für weitere Thüringer Sehenswürdigkeiten und Regionen zu interessieren. Qualität im Thüringen-Tourismus steigernMesslatte der "Tourismusstrategie Thüringen 2025" sei es nicht, Ankunfts- oder Übernachtungszahlen zu steigern, erklärte Tiefensee. Vielmehr müssten die Anbieter ihre Umsätze steigern. Die Strategie, mit niedrigen Preisen Gäste anzulocken, sei vielfach verbreitet. "Das allerdings bewirkt eine Abwärtsspirale: niedrige Preise, unattraktive Bezahlung, wenig Gewinn, wenig Investitionen und mittelmäßiger Service. Das müssen wir ändern", sagte der Wirtschaftsminister. Ein weiterer wichtiger Punkt stellt die Digitalisierung dar. Es komme darauf an, im Internet "auffindbarer" zu werden, gerade auch für kleinere touristische Anbieter. "Dafür müssen wir bei uns in Thüringen Ordnung im Datendschungel schaffen - also wegkommen von vielen kleinen, unkoordinierten Einzelaktivitäten hin zu einer gemeinsamen Datenbank, in der alle Inhalte nach einer vorgegebenen Struktur erfasst und vor allem miteinander verknüpft sind", sagte Tiefensee. Die Tourismusbranche erzielt nach Angaben des Ministeriums thüringenweit einen Umsatz von 3,1 Milliarden Euro und beschäftigt rund 80.500 Menschen. Mehr Gäste, aber nicht mehr ÜbernachtungenNach Zahlen des Statistischen Landesamtes stieg in diesem Jahr zwar die Zahl der Gäste, die der Übernachtungen in Hotels und Pensionen verharrte jedoch auf dem Vorjahresniveau. Ein zweistelliges Plus gab es allerdings bei ausländischen Besuchern - vor allem dank des Reformationsjubiläums. In den ersten fünf Monaten 2017 wurden insgesamt knapp 1,4 Millionen Hotel- und Pensionsgäste in Thüringen gezählt. Das waren 2,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. |
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