Im ägyptischen Badeort Hurghada hat ein Angreifer Touristen am Strand eines Hotels attackiert. Zwei Menschen wurden getötet. Es gibt Berichte, wonach es sich bei den Opfern um Deutsche handeln soll. Eine Bestätigung dafür gibt es aber noch nicht.
Bei einem Messerangriff im ägyptischen Badeort Hurghada sind offiziellen Angaben zufolge zwei Menschen getötet worden. Vier weitere Urlauber seien verletzt worden.
Die Nachrichtenagenturen Reuters und AP melden unter Berufung auf ägyptische Sicherheitskreise, dass es sich bei den Toten um Deutsche handelt. Ägyptische Medien berichten das auch mit Berufung auf einen Behördenvertreter.
Zuvor hatte es geheißen, bei den Toten handele es sich um Ukrainer. Das Auswärtige Amt konnte die Angaben auf Anfrage nicht bestätigen. Ein Sprecher sagte: "Gewissheit haben wir darüber noch nicht".
Angreifer kam offenbar von Nachbarstrand
Das ägyptische Innenministerium teilte auf seiner Facebookseite mit, ein Angreifer habe am Strand des Hotels am Roten Meer eine Gruppe von Touristen angegriffen. Bei den Verletzten handelt es sich um Touristinnen mit unterschiedlichen Nationalitäten.
Der Angreifer sei festgenommen worden, hieß es weiter. Das Motiv ist derzeit noch unklar. Dem Ministerium zufolge schwamm der Attentäter offenbar von einem nahe gelegenen öffentlichen Strand zu der Ferienanlage.
Einheimische bewusst verschont
Ein ägyptischer Augenzeuge berichtet, der Täter habe ihn mit dem Hinweis, er töte keine Ägypter, bewusst verschont - um dann eine ausländische Frau zu attackieren. Anschließend versuchte der Mann offenbar schwimmend zu entkommen - doch die Polizei fasste ihn im Wasser und nahm ihn fest.
In Ägypten kommt es in letzter Zeit häufiger zu Anschlägen und Übergriffen - meistens jedoch auf Polizeiwachen und militärische Kontrollposten außerhalb der Urlaubsgebiete. Vor allem die Halbinsel Sinai ist von Attacken betroffen.
Bereits am Morgen hatte es am Rand von Kairo einen Angriff gegeben, dort erschossen Unbekannte von einem Motorrad aus fünf Polizisten. Ob der Angriff im Badeort damit im Zusammenhang steht, oder es sich um einen Einzeltäter handelt, ist noch völlig unklar.
Urlauber zurückhaltend
Der Tourismus in Ägypten war durch die Unruhen der vergangenen Jahre nahezu völlig in sich zusammengebrochen und hatte sich gerade erst vorsichtig erholt. Der letzte Angriff auf Urlauber ereignete sich im Januar vergangenen Jahres - ebenfalls eine Messerattacke in Hurghada, doch die Touristen wurden nur leicht verletzt.
Im Juni 2015 verübte ein Selbstmordattentäter einen Anschlag auf den bei Touristen beliebten Karnak-Tempel bei Luxor, auch dort gab es Verletzte.
Die größten Angriffe auf Touristenorte gab es vor mehr als zehn Jahren - 2005 und 2006 starben bei den Mehrfachanschlägen in Scharm el Sheikh und Dahab dutzende Menschen.
Arabischer Frühling und Flugzeugabsturz
Den langwierigsten Einbruch hatten die ägyptischen Touristengebiete wenig später durch die Unruhen nach dem sogenannten arabischen Frühling - einen weiteren Knick gab es nach dem verheerenden Flugzeugabsturz im Oktober 2015, bei dem mehr als 200 Menschen ums Leben kamen, weil ihre im Badeort Scharm el Sheikh gestartete Maschine über der Sinai-Halbinsel abstützt.
Bei den Opfern handelte es sich überwiegend um russische Touristen - der Urlauberboom aus Russland brach daraufhin fast vollständig ein. Die Terorrorgasation "Islamischer Staat" bekannte sich damals, einen Bombenanschlag auf das Flugzeug verübt zu haben.
Mittlerweile waren die Übernachtungszahlen in Ägypten wieder gestiegen. Die Urlaubsmaschinen aus Deutschland und Europa sind durch die günstigen Preise gut gefüllt. Welche Auswirkungen der jüngste Angriff auf den Tourismus hat, ist noch völlig unklar - die ägyptische Regierung hat den Kampf gegen den Terrorismus zur höchsten Priorität erklärt.
Mit Informationen von Anna Osius, ARD-Studio Kairo
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