CHAM ⋅ Nach 30 Jahren übergibt Hans-Martin Oehri das Zepter an die nächste Generation. Sara Hübscher ist die neue Vereinspräsidentin von Cham Tourismus. Sie weiss, dass die Fussstapfen ihres Vorgängers gross sind.
Interview: Andrea Muff
Hans-Martin Oehri präsidierte 30 Jahre lang den Verein Cham Tourismus. In seiner Zeit als Vereinsoberhaupt hat er einige Meilensteine gesetzt: Die Eröffnung der Minigolfanlage in der Villette, die Organisation der ersten Dorf- und Weihnachtsmärkte, die Einweihung des Industriepfades Lorzen, um nur ein paar Ausschnitte aus seiner Tätigkeit zu erwähnen. Das Vereinsruder übernimmt nun Sara Hübscher (38). Sie wurde an der Generalversammlung vom 6. März als Präsidentin gewählt. Neben ihrer Tätigkeit als Verantwortliche Marke bei der Luzerner Bäckerei Hug freut sich die Chamerin auf das neue Amt, das sie in einem Teilzeitpensum von etwa 30 Prozent führen wird.
Sara Hübscher, als Nachfolgerin von Hans-Martin Oehri treten Sie in grosse Fussstapfen. Sind sie gar zu gross?
Auch an der GV waren die grossen Fussstapfen ein Thema. Josef Huwiler, der Hans-Martin Oehris Wirken mit passenden Worten ehrte, schenkte mir zum Amtsantritt extra grosse Schuhe, damit ich die Fussstapfen einfacher füllen kann. Ich gebe zu, beim Rückblick von Hans-Martin Oehri über die letzten 30 Jahre, war ich schon kurz unsicher, ob ich das auch kann. Er hat sehr viel geleistet für Cham. Es ist ein riesen Erbe, das ich antrete. Aber wie sagt man: Man soll nicht in die Fussstapfen von anderen treten, sondern selber Spuren hinterlassen.
Wollten Sie schon immer Vereinspräsidentin von Cham Tourismus werden?
Nein, nein, absolut nicht. Es war überhaupt nicht mein Ziel, als ich vor drei Jahren als Aktuarin in den Vorstand gewählt worden bin. Vor einem Jahr hat mich der vorherige Präsident Hans-Martin Oehri gefragt, ob ich Interesse am Präsidium hätte. Zugesagt habe ich nach langem Überlegen. Ich war mir nicht sicher, ob ich das kann. Als meine Vorstandsgspändli mir versicherten, dass sie ihre Ämter behalten, habe ich dann ja gesagt.
Und sind Sie mit dem Vorstand auch nach der Generalversammlung zufrieden?
Ja, natürlich. Wir haben zwei neue Mitglieder und sind jetzt zu acht. Alle sind etwa gleich alt. Jeder hat seine Aufgaben und gibt alles.
Warum engagieren Sie sich im Verein Cham Tourismus?
Ich bin Chamerin und finde es schön mit Leuten in Kontakt zu kommen, die etwas vorhaben und das Ziel mit Herzblut verfolgen.
Sie haben bereits Erfahrungen in der Tourismusbranche gesammelt. Wie kamen Sie aber zu Cham Tourismus?
Ja, ich arbeitete bereits drei Jahre bei Zug Tourismus. Und wie viele Chamer und Chamerinnen kenne ich auch Hans-Martin Oehri schon lange. Zufällig an meinem letzten Arbeitstag bei Zug Tourismus, es war Fasnacht, ist er zu mir an den Schalter gekommen und meinte, ‹Übrigens, wir brauchen noch jemanden bei Cham Tourismus für die Protokollführung. Das wäre doch was für dich?› Da musste ich nicht lange überlegen und so bin ich bei Cham Tourismus gelandet.
Was sind die zentralen Aufgaben des Vereins?
Wir haben einen Leistungsauftrag von der Gemeinde. Dazu gehört, dass wir gewisse Veranstaltungen wie etwa die 1.-August-Feier, den Dorfmarkt oder den Weihnachtsmarkt organisieren. Die beiden Märkte werden übrigens immer noch von Hans-Martin Oehri betreut. Weitere wichtige Punkte sind auch, die kulturelle Vielfalt zu bewahren, die Anlässe der verschiedenen lokalen Vereine zu koordinieren, die Liste derjenigen zu führen und den Veranstaltungskalender zusammenzustellen.
Was sind Ihre persönlichen Ziele, die Sie als Präsidentin verfolgen möchten?
Die Klassiker unter den Veranstaltungen, wie beispielsweise das Jazz im Dorf oder die Gartentage, sollen natürlich weitergeführt werden. Innerhalb der Anlässe werde ich aber Anpassungen vornehmen. Ich möchte erst schauen, wie alles läuft und die Ideen der Mitglieder, die bereits jetzt an mich herangetreten sind, anhören und prüfen. In Cham ist schon sehr viel da. Über 120 Vereine gibt es in der Gemeinde und die können voneinander profitieren. Meine Aufgabe wird es sein, deren Anlässe zu koordinieren.
Wird sich mit Ihnen als Präsidentin etwas verändern?
Konkret habe ich eigentlich noch keine Änderungsvorschläge. Im Kleinen vielleicht ein paar Anpassungen im Vorstand, damit die Arbeiten effizienter werden. Es sind keine grossen Sachen, die ich über den Haufen werfen will oder muss, denn Cham is great already! Ich gehe das Amt sachte an, im Kleinen anfangen – sozusagen mit einer Schuhnummer kleiner. Dann wird sich zeigen, wie meine Füsse wachsen.
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