Dresden. Von der Landpartie bis zur Pauschalreise, von der Radtour bis zum Städtetrip: Reisen steht bei den Dresdnern hoch im Kurs. Und das lassen sie sich auch einiges kosten. Nahezu 1,22 Milliarden Euro geben sie pro Jahr für den Tourismus aus. Das geht aus einer regionalen Datenanalyse hervor, die das Pestel-Institut – ein Institut für angewandte Systemforschung und Prognose – jetzt erstmals für die Initiative „Auf Zukunft gebucht“ der Tourismuswirtschaft gemacht hat. Die wollte wissen, wie viel das touristische Erleben den Menschen in der Region wert ist.
Durchschnittlich 2300 Euro pro Jahr investiert jeder Dresdner in Reisen. „Egal, ob es der Flug zur Ferieninsel oder das Essen am Urlaubsort ist: Rund 16 Prozent von dem Geld, das die Dresdner ausgeben, fließt in den Tourismus“, sagt Matthias Günther, Leiter des Pestel-Instituts. Zum Vergleich: Zwölf Prozent sind es für Nahrungsmittel. Bundesweit liegt dieser Schnitt bei 1800 Euro pro Kopf und Jahr. Für Günther ist der Tourismus damit „ein starker Wirtschaftsfaktor – auch deshalb, weil drei Viertel der Ausgaben in Deutschland bleiben.“
Zahl der Übernachtungen steigt wieder
Dresdner verreisen aber nicht nur gern, die Stadt selbst empfängt auch wieder mehr Gäste. Die Dresden Marketing GmbH (DMG) kann auch nach den ersten drei Quartalen dieses Jahres einen leichten Anstieg der Zahlen verkünden. 3,2 Millionen Übernachtungen in den Monaten Januar bis September bedeuten ein Plus von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Ankünfte stieg um 4,9 Prozent auf knapp 1,6 Millionen.
78,6 Prozent der Übernachtungen kommen aus dem Inland, konkret waren es in den ersten neun Monaten 2,54 Millionen (+4,1 Prozent), bei 1,25 Millionen Ankünften (+4,2 Prozent). Übernachtungsstärkster Monat war der August (absolut 473 537, +4,4 Prozent), gefolgt von September (432 833, +3,8 Prozent) und Juni (414 372, +9,6 Prozent). Dass sich der September so stark entwickelt hat, führt die DMG maßgeblich auf das Kongress- und Tagungsgeschäft zurück. Allein vier Großkongresse in diesem Monat brachten es auf insgesamt 20 000 Teilnehmer.
Russen übernachten wieder verstärkt in Dresden
Ausländische Gäste generierten mit 992 442 Übernachtungen (+2,5 Prozent) und 345 767 Ankünften (+7,4 Prozent) einen Übernachtungsanteil von 21,4 Prozent. Das stärkste Wachstum kommt aus Russland mit einem Anstieg von 31,1 Prozent, China (+16 Prozent) und Tschechien (+14,3 Prozent). Weiter an der Spitze der übernachtungsstärksten Auslandsmärkte liegt wie im Vorjahreszeitraum die USA, gefolgt von der Schweiz und Österreich. Nicht verbessert hat sich hingegen der britische Markt. Ein Übernachtungsrückgang um 18,1 Prozent sei laut DMG in erster Linie auf die allgemeine Reisezurückhaltung wegen des Brexits und der Wechselkursproblematik zurückzuführen.
„Um das enorme Potential für den Dresden-Tourismus auszuschöpfen, setzen wir darauf, die Bekanntheit in den ausländischen Zielmärkten weiter zu erhöhen und die Vielfalt des Privat- wie Geschäftsreiseziels Dresden mit einer Vielzahl von Maßnahmen deutlich zu machen“, so Kai Schulz, der nach dem Weggang von Bettina Bunge die DMG-Geschäftsführung interimsmäßig inne hat. Noch in diesem Jahr wird die Marketing GmbH beispielsweise in den USA Reiseveranstalter während der Ustoa Messe treffen. Zudem präsentiert sich Dresden vom 28. bis 30. November in Barcelona auf der führenden Messe für Kongresse, Veranstaltungen und Meetings.
Von Christin Grödel
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