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Kanton verzeichnet mehr Übernachtungen

TOURISMUS ⋅ Die schwierigen Zeiten scheinen überwunden: Schweizer Tourismusdestinationen verspüren Aufwind. Die Zahl der Logiernächte nimmt zu. Wie sieht es im Kanton Zug aus? Neue Zahlen zeigen ein geteiltes Bild.

Livio Brandenberg
livio.brandenberg@zugerzeitung.ch

Gute Nachrichten für die Schweizer Hotellerie und das ganze Tourismusgewerbe: Laut den neuesten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) nahmen die Hotelübernachtungen in der Schweiz im ersten Halbjahr um 4,4 Prozent zu im Vergleich zur Vorjahresperiode. In der Stadt Luzern etwa legten die Logiernächte verglichen mit der ersten Jahreshälfte 2016 sogar um 5,6 Prozent zu (Ausgabe von gestern). Und wie sieht es in Zug aus?

Die Zahlen von Zug Tourismus zeigen ein geteiltes Bild. In der Stadt Zug sanken die Hotelübernachtungen im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2016 um knapp 0,4 Prozent. Vor allem der Juni sticht hervor: 3,3 Prozent weniger Gäste übernachteten in diesem Monat in der Stadt. Diese Rückgänge sind laut Seraina Koller, Geschäftsführerin von Zug Tourismus, schwierig nachzuvollziehen. «Eine mögliche Erklärung für das Minus im Juni in der Stadt könnte die Schliessung des Hotels Station sein, welches Ende Juni den Betrieb aufgegeben hat. Es fragt sich, ob das Hotel noch bis zuletzt voll ausgelastet war oder überhaupt noch bis zum Schluss Buchungen entgegennahm», sagt Koller. Eine zweite Erklärung könnte sein, dass der vergangene Juni mehr Feiertage aufwies als der Juni 2016, so Koller. «Und weil das Kerngeschäft der Hotels in Zug der Geschäftstourismus ist, wirkt sich dies bei nur schon zwei oder drei Feiertagen mehr im Monat bereits auf die Zahlen aus.» Dieses Jahr fielen etwa Pfingsten und Fronleichnam in den Juni; letztes Jahr lagen diese beiden Feiertage im Mai.

Schützenfest sorgt für gute Auslastung

Heinz von Rickenbach, Präsident von Hotelleriesuisse Zugerland und Direktor des Hotels Zugertor in Zug, zeigt sich ob des Minus überrascht: «Gefühlsmässig ist es auch in der Stadt besser gelaufen als 2016», sagt er. Der Geschäftsgang im eigenen Betrieb bestätigt dieses Gefühl, wie von Rickenbach sagt. «Im ‹Zugertor› hatten wir 4 bis 5 Prozent mehr Gäste im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum letzten Jahr. Das hat zwei Gründe: Einerseits hatten wir markant mehr Schweizer Gäste – auch weil dieses Jahr zum Beispiel das kantonale Schützenfest stattfand.» Und man habe vor allem an den Wochenenden besser gearbeitet, «denn unter der Woche leben wir hauptsächlich vom Geschäftstourismus», bilanziert von Rickenbach.
Anders – positiver – sieht es bei den Logiernächten im Kanton aus: In der ersten Jahreshälfte 2017 sind 4,6 Prozent mehr Übernachtungen registriert worden als 2016. Dies sei ein «super Ergebnis», sagt Seraina Koller. «Die Zahlen für den Kanton Zug sind sehr erfreulich, auch im Vergleich mit den letzten Jahren.»

In absoluten Zahlen kommt der Kanton in den ersten sechs Monaten auf 147 836 Logiernächte. Das sind 7574 Nächte mehr als im vergangenen Jahr. In der Stadt Zug waren es heuer von Januar bis und mit Juni 62 312. Das sind 227 Übernachtungen weniger als in der Vergleichsperiode 2016, also eine Zahl, die rasch erreicht wird – oder eben nicht. Wenige Reisegruppen können gemäss Zug Tourismus diesen Unterschied ausmachen.

Deutlich mehr Amerikaner

Neben den zu- oder abnehmenden Logiernächten interessiert Beobachter der Tourismusbranche auch immer die Herkunft der Gäste und allfällige Trends. Die mit Abstand grösste Gruppe bei den Gästen bleiben im Kanton wie auch in der Stadt die Schweizer. Im Kanton Zug machen sie mit 44 Prozent fast die Hälfte aller Besucher aus. In der Stadt ist immerhin noch jeder fünfte Tourist ein Schweizer. Ein Grund dafür sieht der «Zugertor»-Direktor wie erwähnt in Grossanlässen.
Am zweitmeisten bereisen die Deutschen Zug. An dritter Stelle stehen die Amerikaner. Diese Gruppe hat im Vergleich zu 2016 deutlich zugelegt, um knapp 14 Prozent. «Bei der Herkunft der Gäste ist auffällig – wie bei den gesamtschweizerischen Zahlen –, dass vor allem mehr Besucher aus der Schweiz, den USA, Indien und China im Kanton Zug übernachtet haben. Die Schweizer verzeichneten ein Plus von 8,6 Prozent. Die Zahl der deutschen Gäste blieb derweil stabil.»
Hoteldirektor von Rickenbach bestätigt einen generellen Trend, der schweizweit zu beobachten ist: «Die Zahlen widerspiegeln das, was wir bei uns auch erleben: Asiatische und indische Gäste reisen zunehmend individueller und nicht mehr in grossen Reisegruppen.»

Bis zum Juli haben dieses Jahr aus der Schweiz 64 383 Personen im Kanton Zug übernachtet, 19 074 aus Deutschland, 7874 aus den USA, 6202 aus Indien und 5468 aus China. Die Besuche aus den beiden letztgenannten Ländern haben dabei zum Vorjahr deutlich zugenommen: Aus Indien kamen 44 Prozent mehr Leute, aus China 32 Prozent.

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