Ihr Lieblingsziel heißt Wildeshausen

Wildeshausen Der Wohnmobilstellplatz im Krandel in Wildeshausen ist noch von Pfützen übersät an diesem Januarnachmittag, ohne dicke Jacke wagt sich niemand vor die Tür. Kein typisches Urlaubswetter: Dennoch haben einige Urlauber hier ihre Wohnmobile aufgestellt – insgesamt sind es vier. Darunter: Jutta Barlen und ihr Mann Eduard Witzlsperger aus Leer.

Flexibler Urlaub machen

„Gleich gibt es Essen“, sagt die 58-Jährige zu ihrem Mann, während er am geöffneten Fenster der Fahrerkabine sitzt. Auf dem Sofa liegt die dreijährige Joy. Ein Boxer-Mischling. „Im Hotel würde das nicht gehen“, sagt Barlen und nickt aus dem Fenster zu einem anderen Camper – er hat gleich drei Hunde an der Leine. Unter anderem deshalb hätte sich das Ehepaar für das Camping im Wohnmobil entschieden. Der Hund könne problemlos mitreisen und bekomme genug Auslauf.

Rund eine Stunde fährt das Paar von Ostfriesland nach Wildeshausen. Gleich am 1. Januar ging es los. „Wir kommen drei- bis viermal im Jahr hier her“, sagt Witzlsperger. „Früher hatten wir immer die Kinder dabei.“ Auf die Frage hin, wann sie das erste Mal nach Wildeshausen kamen, muss er überlegen. „Vor circa 15 Jahren“, schätzt er. „Damals haben wir etwas im Umkreis gesucht. Durch den Wohnmobilplaner haben wir den Platz hier gefunden.“ Der 59-Jährige hält die dicke Ausgabe eines Reiseatlas hoch.

An Wildeshausen ist die Familie hängen geblieben. „Die Einkaufsmöglichkeiten sind hier hundertprozentig. Wir können hier schön joggen oder Radfahren, direkt an der Hunte. Und das Schwimmbad ist gleich um die Ecke“, schwärmt Witzlsperger. In der Pagenmarsch führen sie Hündin Joy Gassi. Gestern, erzählen sie, seien sie zu Fuß in die Stadt gegangen – in die Westerstraße ist es gerade mal einen Kilometer. Dass Wildeshausen rund 100 Kilometer von daheim entfernt ist, stört das Paar nicht. „Wir müssen nicht weit fahren, um glücklich zu sein.“ „Wir haben das Haus immer dabei“, ergänzt Jutta Barlen. Er nickt zustimmend. „Ich glaube, es ist der Reiz der Unabhängigkeit, diese Steinzeit-Mentalität“, erklärt er auf die Frage hin, was das Reisen mit dem Wohnmobil für ihn so interessant macht. Jutta Barlen pflichtet ihm bei. „Und man muss vorher nicht buchen. Wenn wir losfahren, überlegen wir einfach: Biegen wir rechts oder links ab?“

Erkundungstour mit Quad

Oft würden die beiden auch mit Familie und Freunden in den Urlaub fahren: In einer Wohnmobil-Kolonne gehe es dann los. Ab und zu würden die beiden Quads auf einem Anhänger mitnehmen. Den übrigen Landkreis Oldenburg erkunden sie übrigens auch. Zum Beispiel seien sie schon in Wardenburg gewesen, sagt Witzlsperger. Sturm und Regen, wie es Wildeshausen in den vergangenen Tagen erlebt hat, mache den Campern nichts aus. „So lange das Dach dicht ist“, sagt Witzlsperger mit einem Lächeln und zeigt nach oben. Nach „oben“ geht es für die beiden nach einer Woche: Dann fahren sie zurück in Richtung Nordenwesten nach Leer.

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