Berlin/Hamburg -
Ganz im grünen Bereich liegt nur die Schweiz. Das Land ist sicher für Reisende, praktisch zu 100 Prozent. Keine Unruhen oder Waldbrände, von Terroranschlägen und Seuchen ist das Alpenland bisher ebenfalls verschont geblieben, um die medizinische Versorgung steht es bestens. So erscheint die Schweiz auf der Weltkarte des Tübinger Unternehmens A3M als eines der wenigen Länder, die grün eingefärbt sind - also als vollkommen sicher gelten.
Auch für Privatkunden
Deutschland trägt, wie die meisten europäischen Staaten, die Farbe gelb, was bedeutet: Im Großen und Ganzen gibt es kaum Beeinträchtigungen für Privat- und Geschäftsreisende, die Risiken sind gering, aber eben nicht gleich Null.
Anders sieht es im Osten der Ukraine aus. Der bewaffnete Konflikt zwischen Separatisten und Armee taucht den Landesteil in Rot, wie auch Teile Afrikas und des nahen und Mittleren Ostens.
Doch das ist nicht alles. Die Karte ist übersät mit gelben und roten Warndreiecken, die Gefahren anzeigen, vom Vulkanausbruch über drohende Generalstreiks bis zum Bürgerkrieg. 2016 waren es an die 6 500 einzelne Ereignisse weltweit, die A3M auf diese Weise markierte und damit Reiseveranstalter, Geschäftsreisende und international tätige Unternehmen über Risiken ins Bild setzte. "Wir weisen auf alles hin, was Reisende beeinträchtigen kann", sagt A3M-Geschäftsführer Marcel Brandt. Hierzu werten die Mitarbeiter im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr 500 Quellen aus: Wetterstationen, medizinische Institute, Nachrichtenagenturen oder Frühwarnsysteme für Tsunamis.
Bis zu 1000 Einzelinformationen kommen auf diese Weise täglich zusammen, aus denen A3M etwa 50 aktuelle Warnhinweise pro Tag für die Kundschaft destilliert. Zu diesen zählen Reiseveranstalter wie TUI, Thomas Cook, Schauinsland und Studiosus ebenso wie international tätige Unternehmen, von Tchibo bis Zalando und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR. Von Januar an können auch private Einzelreisende den A3M-Dienst abonnieren. Die Preise liegen zwischen 99 Cent für Dreitagereisen, 3,99 für einen Monat und 19,99 Euro für ein ganzes Jahr. Branchengrößen wie TUI zahlen hingegen mehrere Tausend Euro monatlich.
A3M sammelt für sie nicht nur sicherheitsrelevante Informationen für 200 Länder, sondern verknüpft diese mit Unternehmensdaten über den Aufenthaltsort von Pauschalurlaubern und Geschäftsreisenden. In der Mehrzahl handelt es sich dabei um nicht sonderlich dramatische Hinweise. Ein Beispiel: Nachdem US-Präsident Donald Trump vor wenigen Tagen Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt hatte, warnte A3M vor möglichen antiamerikanischen Kundgebungen in den Feriengebieten der Vereinigten Arabischen Emirate am persischen Golf.
Aktuell kritischer wird die Lage auf der von einem Vulkanausbruch bedrohten indonesischen Insel Bali eingeschätzt, ohne dass damit einen Ausreiseempfehlung verknüpft wäre. Dagegen ziehen Anschläge in Europa wie der auf den Berliner Weihnachtsmarkt vor einem Jahr oder direkt in Urlaubsgebieten wie auf der tunesischen Insel Djerba tiefrot gefärbte Kartenmarkierungen nach sich. Glücklicherweise ist die Zahl solcher Extremereignisse mit zehn bis 20 pro Jahr sehr gering.
Unsicherer sei das Reisen in den vergangenen Jahren nämlich nicht geworden, versichert Brandt. Das gravierendste Ereignis - der Tsunami in Südostasien mit mehr los 230 000 Toten - liegt mittlerweile 14 Jahre zurück.
Bilanz
In der Türkei brach der Tourismus nach Anschlägen, einem Putschversuch und der Verhaftung Zehntausender Regimekritiker im Reisejahr 2016/2017 dramatisch ein. Verlebten 2015 noch rund 5,6 Millionen deutsche Urlauber ihre Ferien in der Türkei, waren es in diesem Sommer nur 2,8 Millionen. Griechenland profitierte: Deutsche Reiseveranstalter verbuchten ein Umsatzplus von 30 Prozent. Das Land liegt so hinter Spanien auf Rang 2 der beliebtesten Ziele.
Zugewinne verzeichneten auch Bulgarien, Kroatien, Marokko, Tunesien und Ägypten. Buchungen für die USA hingegen gingen im Jahresvergleich um 17 Prozent zurück.
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