Die türkische Wirtschaft geht trotz innen- und außenpolitischer Unstimmigkeiten ihren Weg, und das ohne große Abstriche, so lautete Ende Juni das Fazit von Georg Karabaczek, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in der Türkei. Einzig der Tourismus habe mit 30 Prozent Einbruch gelitten, hieß es. Österreichische Touristiker können das Bild jedenfalls für sich weicher zeichnen. Nachgefragt bei Restplatzbörse Last Minute Tours, Ruefa und Tui Österreich, erholt sich das Land in den Sommerferien von seinem prognostizierten Besuchereinbruch. Die Buchungen der Restplatzbörse machen es besonders deutlich. Sowohl im Juni (1040 Buchungen, 2016: 1220 Buchungen) als auch in der ersten Juliwoche (256 Buchungen, 2016: 202 Buchungen) war Antalya das beliebteste Reiseziel, gefolgt von der spanischen Insel Mallorca.
Dies sei auf besonders günstige Angebote zurückzuführen. So könne man zum Beispiel einen All-Inclusive-Familienurlaub für eine Woche im 4-Stern-Hotel ab Wien im Juli schon ab rund 400 Euro pro Person buchen. Die Preisschlacht wirke sich allerdings auch auf die Umsatzzahlen der Restplatzbörse aus, die seien etwas gesunken. Im Gesamtranking der beliebtesten Reisedestinationen ist die Türkei von 2016 auf 2017 um einen Platz abgestiegen. Nach Griechenland, Spanien und Ägypten, findet sich das Land am Bosporus heuer auf Platz vier wieder.
Mit der Familie ans Schwarze Meer
Eine ähnliche Entwicklung hat auch der Reiseanbieter Tui vermutet. "Bereits zu Saisonbeginn haben wir gesagt, dass die Türkeibuchungen im Last-Minute Bereich kommen werden. Wenn wir uns die Eingänge der vergangenen Wochen ansehen, tritt jetzt genau das ein. Die Buchungen ziehen wieder an", sagt Sprecherin Kathrin Limpel. Online sei das Interesse die ganze Zeit über hoch gewesen. "Bei den Suchbegriffen auf unseren Websites lag die Türkei immer unter den Top fünf".
Bei Ruefa erholt sich die Destination langsamer. 2016 fiel der Umsatzanteil der Türkei bereits um 60 Prozent, heuer um weitere 45 Prozent. Laut einer aktuellen Aussendung des Unternehmens rangiert das Land nur noch auf Platz elf der meistgebuchten Urlaubsziele, wobei es innerhalb eines Monats zwei Plätze gut machen konnte. Als Alternative für die Türkei mit ihrem guten Preis-Leistungsverhältnis und den hohen Kapazitäten kommt immer mehr Bulgarien ins Spiel. Die Nachfrage nach einem Sommerurlaub an dieser südosteuropäischen Schwarzmeerküste sei laut Tui und Restplatzbörse besonders bei Familien stark. Letztere spricht von Zuwachsraten von 100 Prozent gegenüber dem Frühjahr in den vergangenen Wochen.
(sh)
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